Archiv für den Monat: Juni 2022

Lindenberg, Dylan und Cohen auf der Spur

Der obercoole Udo Lindenberg hat bemerkenswert tiefsinnige und bewegende Lieder gesungen. Darin geht es – na klar – um Liebe aber auch um den Tod. Panikfreie hoffnungsvolle Lebenskunst hat der Journalist und Theologe Uwe Birnstein bei dem Panikrocker gefunden. Birnstein erzählt im Podcast von seiner Begegnung mit ihm und davon was ihm Bob Dylan und Leonard Cohen, dem Heiligsten unter den Dreien, bedeuten

Weltreligionen im Kinderkrimi

Seit vielen Jahrzehnten erklärt sie Kindern die verschiedenen Weltreligionen. Mit Sachbüchern aber vor allem auch mit spannenden Kriminalgeschichten. Das sei die beste Art der Vermittlung sagt die promovierte Islamwissenschaftlerin Monika Tworuschka. Ihr Interesse am Islam hatte übrigens ein Jugendbuchautor geweckt: Karl May. Und über das Judentum habe sie vieles durch die Romane von Faye Kellermann gelernt. Ihr neuestes Buch „Angst am Drachenfelsen“ spielt, klar, am Rhein, in Köln und es geht um die Vorbereitung eines islamischen Anschlags. Es ist Jugendkrimi gegen Extremismus, Rassismus und Gewalt – für Vielfalt, Toleranz und faires Miteinander. Themen, die sich durch das gesamte Werk der Autorin ziehen. Gemeinsam mit ihren Mann, Udo Tworuschka hat sie das Sachbuch „Die Weltreligionen – Kindern erklärt“ herausgegeben. Ein preisgekrönter Klassiker.

Feminismus

Die älteren Herren Conny & Kurt haben sich heute eine Feministin eingeladen. Antje Schrupp erläutert was Feminismus ist und warum den Staat das Geschlecht nichts angeht. Die bekannte Blockerin (http://www.antjeschrupp.de/) ist Mitglied im Präsidium der Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) und hat Einblick in die Kirche. Ihr Fazit ist ernüchternd. Man glaube in der evangelischen Kirche, man benötige die Auseinandersetzung mit der Geschlechterfrage nicht und übersieht dabei, dass viele Frauen die Kirche verlassen haben, weil sie dort kein Veränderungspotential mehr sehen. Nur so sei es zu erklären, dass die EKD das Zentrum für Männer und Frauen schließen wolle.

Als Video

Zuversicht

Wie soll man bei all den Krisen noch Zuversicht in seinem Leben entwickeln? Conny und Kurt diskutieren die Krisen der Zeit. Im Vordergrund steht die Klimakrise. Verdrängung ist wichtig und hilft psychisch in Krisen zu bestehen. Viele leben einfach weiter im hier und jetzt. Was soll man auch tun? Doch gleichzeitig müssen die Dinge, die veränderbar sind, angegangen werden. Und da bleibt uns nicht mehr viel Zeit. Nicht verzweifeln, anpacken muss die Devise lauten.

Käßmann: mehr Kontakte zur russischen Zivilgesellschaft (2. Juni 2022)

Margot Käßmann, Alt-Bischöfin, ist aus christlicher Überzeugung Pazifistin. Doch sie respektiert auch die gegenteilige Meinung. Aber vor allem sollten gerade die Kirchen Kontakt zur russischen Zivilgesellschaft halten. Ein Gespräch über Krieg, Schuld und Schulden und darüber, was politisch zu tun ist. Als Audio und Video.

Die Beziehungen zur russischen Zivilgesellschaft sollten unbedingt beibehalten werden. Dies sagte die ehemalige Vorsitzende des Rates der EKD im am Donnerstag veröffentlichten Podcast „Conny&Kurt“. Es gebe Kontakte, auch zu Priestern der russisch-Orthodoxen Kirche, die sich gegen den Krieg wendeten. Da seien auch noch Menschenrechtsgruppen oder etwa junge Leute, die bei einem Rockkonzert in Sprechchören den Krieg verurteilten. „Zu dieser Zivilgesellschaft brauchen wir den Kontakt,“ betonte Käßmann. Es könne nicht das Ziel sein, Russland zu zerschlagen, sondern man müsse diese Zivilgesellschaft stützen. Deshalb sei sie auch dagegen Städtepartnerschaften und universitätspartnerschaften aufzukündigen. Man müsse so viel wie möglich auch an Informationen auf diesem Wege vermitteln. Aus dem gleichen Grund wandte sich Käßmann gegen den Ausschluss der russisch-orthodoxen Kirche aus dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK). Auch wenn der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche ein „absoluter Nationalist“ sei. Käßmann erinnerte daran, dass der Patriarch die Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche Deutschlands aufkündigte als sie zur Ratsvorsitzenden gewählt wurde, weil er der Auffassung war, dass mit ihrer Wahl sich die Kirche von der christlichen Moral gelöst habe.

Käßmann betonte, dass sie bei ihrer grundsätzlich pazifistischen Haltung bei allen Kriegen geblieben sei. Sie verwies in dem Podcast aber auch darauf, dass es in der Geschichte des christlichen Kirche schon immer beide Positionen gegeben habe. Schon Luther habe gesagt, „ein Soldat kann christlichen Standes sein, wenn er sein Gewissen nicht vollständig abgibt.“ Beide Haltungen seien zu respektieren. „Ich habe im Moment den Eindruck, dass diejenigen, die sich gegen Waffenlieferungen äußern niedergemacht werden.“ So habe etwa der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff die Teilnehmer der Ostermärsche gleich zur „fünften Kolonne Wladimir Putins“ erklärt. „Eine solche Diffamierung ist nicht gerechtfertigt.“

Die Kirchen Deutschlands unterstützen weitgehend die Lieferung von Waffen an die Ukraine. So betonte kürzlich die Synode der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau in einer Resolution: „Wir halten es für legitim, sie (die Ukraine) in ihrer Verteidigung durch wirtschaftliche Sanktionen gegen den Aggressor und durch Waffenlieferungen zu unterstützen“ Für Käßmannin Dilemma. „Ich will auch sagen, keine Waffen heißt nicht man ist unschuldig. Also schuldig werden kann der Mensch durch Waffen und auch indem er davon abrät, Waffen zu nutzen.

Krieg sei nicht die Ultima Ration, sondern im Gegenteil. Da werde die Vernunft ausgesetzt. Die Theologin lehnt die 100 Milliarden Euro teure Aufrüstung ab. „Ich persönlich, ich habe 7 Enkelkinder, denke, dass in ihre Zukunft nicht durch mehr Rüstung investiert wird, sondern durch mehr Geld für unsere Schulen für unser Bildungssystem für Entwicklung und zur Bekämpfung des Klimawandels.“

https://youtu.be/u-PWYl-Na8Q