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Evangelische Frauen: § 218 muss weg

Die Evangelischen Frauen in Deutschland fordern die Abschaffung des § 218. Es gäbe „eine große gesellschaftliche Mehrheit Abtreibung zu entkriminalisieren“, sagt Antje Schrupp vom Präsidium der Evangelischen Frauen im Podcast Conny&Kurt. Dem Verband gehören 37 Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 3 Millionen Mitgliedern an. Die derzeitige Diskussion um Abtreibung sei Teil einer Strategie der internationalen Rechten, führt die Politologin aus. Seit den Nullerjahren versuchten rechtsextreme Gruppen dieses Thema auf die Tagesordnung zu setzen. Dies sei in den USA zu beobachten. Hier habe es mit der Kampagne gegen Ärzte und Ärztinnen begonnen, die über Abtreibung aufgeklärt haben. Schließlich wurde der § 219a im Strafgesetzbuch gestrichen.

Die Evangelischen Frauen sprechen sich für eine Fristenlösung außerhalb des Strafgesetzbuches aus. Diese sollte von einem Rechtsanspruch auf Beratung ergänzt werden. Ferner fordern die Frauen eine wohnortnahe, barrierefreie, mehrsprachige, kultur- und diversitätssensibele Bildung und Aufklärung.

Weltgebetstag: Texte aus Palästina überarbeitet

In schweres Fahrwasser geriet in diesem Jahr der eher gesetzte Weltgebetstag der Frauen. Seit 130 Jahren feiern Frauen aller Konfessionen weltweit nach Texten, die von Christinnen aus einem Land ausgewählt wurden. 2017 fiel die Wahl auf Palästina. Und so entstanden ab 2020 Texte und Liturgie, lange vor dem Überfall der Hamas auf Israel. Nach dem 7. Oktober schauten aber viele, etwa die christlich-Jüdische Gesellschaft oder Pax Christi genau hin und erhoben den Vorwurf des Antisemitismus. Das deutsche Weltgebetstags-Komitee überarbeitete die Texte. Die katholische Vorsitzende des deutschen Weltgebetstags-Komitees Ulrike Göken-Huismann nennt dies im Podcast Conny&Kurt Kontextualisierung. So wurde etwa das vom nationalen deutschen Komitee verantwortete Vorwort der Gottesdienstordnung neu formuliert. Mit Blick auf „die unfassbaren und grausamen Terrorakte der Hamas vom 7. Oktober 2023“ und den Gaza-Krieg heißt es dort jetzt: „Wann, wenn nicht jetzt sollten christliche Frauen aller Konfessionen sich weltweit zu Gottesdienst und Gebet, zu Klage und Schweigen, zu inständigem Bitten um Frieden versammeln?“ Die Fürbitten wurden durch eine Bitte für alle, die seit dem 7. Oktober in Israel und Palästina „in unvorstellbarem Ausmaß unter Terror, Not und Krieg und sexualisierter Gewalt leiden“ ergänzt. Den Gottesdienst am 1. März kann man auf Youtube schauen.