Schon lange reagieren die Kirchen auf den Mitgliederschwund. Zusammenarbeit der kleiner werdenden Gemeinden oder die Fusion scheinen das Mittel der Wahl. In der Nordkirche nennt man diese Art der Konzentration Region in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Nachbarschaftsraum. Viele kleine Gemeinden sollen eine große bilden. Conny von Schumann erlebt als Kirchenvorsteher den Prozess – auch in seiner Widersprüchlichkeit – in seiner Gemeinde in Petterweil. Als Mitglied der Landessynode der EKHN hat er die Rahmenbedingungen mitbeschlossen. Kurt-Helmuth Eimuth steht dieser Entwicklung der Konzentration kritisch gegenüber. Alle zögen sich aus der Fläche zurück. Ob Einzelhandel oder Sparkasse, das Filialnetz werde ausgedünnt. Doch gerade Gemeinde brauche Räume der Begegnung, auch der spirituellen Begegnung. Die unmittelbare Nachbarschaft, also der Raum der fußläufig erreichbar ist, gewinne angesichts einer alternden Gesellschaft an Bedeutung.
Ich habe Eure Diskussion nicht zu Ende gehört, lieber Kurt. Es ist doch so klar: diese ganzen strukturellen Veränderungen sind immer nach den Modellen der Organisationsentwicklung gemacht und damit ist der Teufel schon im System. Unser Denkmodell muß eine andere Basis haben, eine genuin „evangelische“ – also von unserer Botschaft her gedachte… Ich will es fromm sagen: ich habe von unserem Chef gelernt: hin zu den Menschen, Und erlebe gerade hier in Frankfurt: weg von den Menschen.
Kennst Du eine ernsthafte Diskussion in der EKHN, wo ganz neu überlegt wird, daß wir in Zukunft eine arme Kirche sein werden und alle bisherigen Usancen (Beamtenapparat etc) nicht mehr gelten?
Solltest Du in Ffm sein – hier Am Schwalbenschwanz bist Du willkommen. Dann können wir gerne weiter diskutieren.