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Der Synodale Weg ist keine Autobahn

Die Bilanz des Reformversuchs der Katholischen Kirche in Deutschland fällt für Doris Wiese-Gutheil, Journalistin und intime Kennerin der katholischen Kirche, sehr durchwachsen aus. Bei der abschließenden Versammlung des „Synodalen Weges“ am letzten Wochenende in Frankfurt seien Beschlüsse gefasst worden, „die weit hinter unseren Erwartungen zurückblieben“, bilanziert Wiese-Gutheil, die sich bei Maria 2.0 engagiert, im Podcast Conny&Kurt. Das Machtgebaren der Bisschöfe sei nicht eingeschränkt worden. Und die Ergebnisse sonst? WieseGutheil weist darauf hin, dass der Predigtdienst für Frauen schon einmal erlaubt war, die Segensfeiern für Homosexuelle erst 2026 kommen, da jetzt erst noch ein Ausschuss über die Modalitäten berät. Und die Erkenntnis, dass es eine Geschlechtervielfalt gibt, müsse man nicht wahnsinnig feiern. „Das ist ja eigentlich eine Selbstverständlichkeit.“ Die katholische Kirche hat eine Chance vertan. Der Synodale Weg war keine Autobahn, eher eine Schotterpiste auf der das Vorwärtskommen mühselig war.

Ein Beispiel für die Kirchen: Der Weltgebetstag

Da könnten sich die Kirchen ein Beispiel nehmen. Seit über 100 Jahren treffen sich rund um den Globus Frauen unterschiedlicher Konfessionen am ersten Freitag im März zum Weltgebetstag. “Die Frauen sind der Motor der Ökumene. Während in den Gremien, die von Männern besetzt sind, viel von Ökumene geredet wird, leben wir sie”, sagt die Vorsitzende des Deutschen Weltgebetstagskomitees Ulrike Göken-Huismann im Podcast Conny&Kurt. Der Weltgebetstag sei in über 130 Ländern selbstverständlich gelebte Ökumene. In diesem Jahr haben Frauen aus Taiwan die Liturgie ausgearbeitet. Trotz der Bedrohung strahlten die Texte Zuversicht aus. Und natürlich wird in Deutschland schnell eine Analogie zum Krieg in der Ukraine hergestellt. Deshalb ist Taiwan gar nicht so fern.

Die Zukunft ist ökumenisch

“Alleine, geschweige denn gegeneinander, kommen wir nicht weiter.” Dies sagt im Podcast Conny&Kurt der katholische Stadtdekan von Frankfurt Johannes zu Eltz. Ausdrücklich schließt er dabei die Christ:innen orthoxer Tradition mit ein. In Bezug auf die Nutzung von Gebäuden verweist er auf die lange historische Tradition der gemeinsamen Nutzung von Kirchen. Den Reformprozess “Synodaler Weg” bezeichnet er als alternativlos.Die Zukunft ist ökumenisch

Synodaler Weg der katholischen Kirche gescheitert

Die deutsche katholische Kirche ist mit ihrem Reformprojekte „Synodaler Weg“ im Grunde gescheitert. Doris Wiese-Gutheil, Journalistin und intime Kennerin kirchlicher Strukturen, beschreibt in diesem Podcast, den Ausgangspunkt des Reformprozesses. Dabei erläutert sie auch, warum Maria 2.0 nicht Teil des Prozesses wurde, sondern bewusst so etwas wie eine außerparlamentarische Opposition blieb. Die jetzt in Frankfurt gefassten Beschlüsse sind so verwässert, dass es so scheint, als wäre die katholische Kirche immer noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Aber Doris Wiese-Gutheil will trotz alledem ihre Hoffnung nicht aufgeben.