Schon lange reagieren die Kirchen auf den Mitgliederschwund. Zusammenarbeit der kleiner werdenden Gemeinden oder die Fusion scheinen das Mittel der Wahl. In der Nordkirche nennt man diese Art der Konzentration Region in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Nachbarschaftsraum. Viele kleine Gemeinden sollen eine große bilden. Conny von Schumann erlebt als Kirchenvorsteher den Prozess – auch in seiner Widersprüchlichkeit – in seiner Gemeinde in Petterweil. Als Mitglied der Landessynode der EKHN hat er die Rahmenbedingungen mitbeschlossen. Kurt-Helmuth Eimuth steht dieser Entwicklung der Konzentration kritisch gegenüber. Alle zögen sich aus der Fläche zurück. Ob Einzelhandel oder Sparkasse, das Filialnetz werde ausgedünnt. Doch gerade Gemeinde brauche Räume der Begegnung, auch der spirituellen Begegnung. Die unmittelbare Nachbarschaft, also der Raum der fußläufig erreichbar ist, gewinne angesichts einer alternden Gesellschaft an Bedeutung.
Schlagwort-Archive: Synode
Das zweite Gesicht der EKHN
Sie ist das „zweite Gesicht“ der Landeskirche. Birgit Pfeiffer ist Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und damit die höchste Ehrenamtliche der Landeskirche. Die promovierte Medizinerin sieht im Podcast Conny&Kurt die Entwicklung der evangelischen Kirche trotz der Herausforderungen positiv. In den Veränderungen der Kirchenstruktur mit ihren Nachbarschaftsräumen, die die Zusammenarbeit mehrerer Gemeinden bündeln, sieht sie Chancen.
Pfeifers Weg zur aktiven Kirchenarbeit begann vor 50 Jahren mit ihrer Konfirmation in Schwenningen, Württemberg. Dies war ein „Dreh- und Wendepunkt“ in ihrem Leben. Nach der Konfirmation engagierte sie sich in der Jugendarbeit, begleitete Jungschargruppen und Freizeiten. Ihr Engagement entwickelte sich über verschiedene Stationen, vom Kirchenvorstand über die Dekanatssynode und den Dekanatssynodalvorstand bis hin zur Kirchensynode und schließlich 2022 zur Wahl als Präses der Kirchensynode.
Zur Person:
Birgit Pfeiffer (61) ist promovierte Medizinerin und arbeitet als Gleichstellungsbeauftragte an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Jugend 2024: Kein Pessimismus bei den Jugenddelegierten
Die Studie „Jugend in Deutschland 2024“ bilanziert eine pessimistische Grundhaltung in der jungen Generation. Sie spricht sogar davon, dass die Stimmung in der jungen Generation zu kippen drohe. Stress und Erschöpfung seien angestiegen. Die Podcaster Conny von Schumann und Kurt-Helmuth Eimuth befragten zwei Jugenddelegierte in der Synode (Parlament) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Hannah Ferber und Jeremy Sieger können den Befund mit Blick auf das Weltgeschehen verstehen. Doch ihre Haltung ist eine ganz andere. In der Kirche findet man, so Sieger, „eine offene Gemeinschaft, die wertschätzend mit einem umgeht. Man hat Raum und Räume sich zu entfalten. Man hat viele Möglichkeiten.“ Hannah Ferber pflichtet ihm bei: „Jeder und jede findet ihren Platz in Kombination mit dem Spirituellen.“ Ihre Empfehlung für die Kirche ist eine bessere „Glaubenskommunikation“, vor allem auch in den sozialen Medien. Und die Kirche solle sich klar positionieren, etwa gegen Rechts.