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Kirchenasyl: Rettung im letzten Augenblick

Das politische Klima ist beim Thema Migration und Asyl frostiger geworden. Die Kirche jedoch hält an einer alten Tradition fest: dem Kirchenasyl. Derzeit sind nach Angaben von Pfarrerin Anja Harzke vom Verein „Maqom – Kirche und Zuflucht“ über 800 Personen im Kirchenasyl in 455 Gemeinden. Im Podcast Conny&Kurt verweist die Frankfurter Pfarrerin auf die biblische Tradition. „Das Kirchewnasyl ist eine uralte Tradition, zieht sich durch die ganze Bibel hindurch. Das hat es schon immer gegeben.“ Heute handelt es sich um eine Übereinkunft zwischen Staat und Kirche, das weltliche Recht in kirchlichen Räumen nicht durchzusetzen. Es sei eine Chance für den Staat, noch einmal genauer hinzuschauen, denn die Begründungen der Abschiebungen sind oft nur formal. Etwa weil das erste Einwanderungsland nicht Deutschland war und nach dem Dublin-Abkommen nur dort der Antrag auf Asyl gestellt werden könne. „Das Kirchenasyl ist ein Schutzraum um nochmal durchzuatmen und den Behörden die Möglichkeit zu geben, nochmal drauf zuschauen“, sagt Anja Harzke. Immerhin könnten über 90 Prozent derjenigen, die Kirchenasyl beantragten, bleiben.

Die Integration muss gefördert werden, nicht die Abschreckung

Conny&Kurt zeigen sich in ihrem Podcast verwundert über die derzeitige Diskussion über Flüchtlinge. Aus gutem Grund stehe im Grundgesetz das Recht auf Asyl. Und dies gelte allemal für Menschen aus den Kriegsgebieten wie Ukraine oder Syrien oder auch Afghanistan. Conny&Kurt sind sich einig, dass mehr für die Integration getan werden muss. Ein erprobtes Modell sei es, die Geflüchteten morgens arbeiten zu lassen und nachmittags in den Deutschunterricht zu senden. So könnten sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen und gleichzeitig durch den Kontakt mit Deutschen die Sprache besser lernen. Das generelle Arbeitsverbot sei unsinnig.